Einmanualiges Cembalo nach Antonio Migliai, Florenz 1702
Von den insgesamt drei erhaltenen Instrumenten dieses Instrumentenbauers ist nur eins deutlich signiert. Dieses Instrument befindet sich im Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig und ist auf dem Vorsatzbrett und der Taste FF handschriftlich gekennzeichnet. Das Instrument zeigt einen außergewöhnlich guten Erhaltungszustand und ein interessantes und reiches Klangspektrum. Mensuren und Strebenkonstruktion lassen eine Verwandtschaft zu den Instrumenten von Bartolomeo Christofori erkennen. Das Instrument hat zwei 8’ Register und einen Tonumfang von FF / GG/ AA bis c 3. Dabei liegen FF und GG auf einer geteilten Untertaste. Die Holzfaserrichtung parallel zum Steg und die spartanische innere Konstruktion sind für ein italienisches Cembalo ungewöhnlich. Trotzdem zeichnet sich das Instrument durch eine hervorragende Stimmhaltung aus. Auch daher rührt wohl die, gegenüber anderen Cembali italienischer Bauweise, weniger perkussive Ansprache und der lang anhaltende Ton. Das Instrument bietet sich sowohl für solistische Aufgaben, wie auch das Continuospiel an.